MPEG/CD-Player-Bausatz
Aufbau der Hardware
Stückliste
Überprüfen Sie bitte als erstes, ob alle unten aufgeführten
Teile enthalten sind. Der Bausatz enthält:
-
LCD-Modul (Abb. 3ff)
-
Flachbandkabel, 14-polig (Abb. 1)
-
Flachbandkabel, 7-polig (Abb. 1)
-
Sub-D-Stecker, 25-polig (Abb. 1)
-
6 Widerstände, ca. 10K (Abb. 1)
-
Ggf. Vorwiderstand für Hintergrundbeleuchtung, ca. 3,9 Ohm, 2 Watt
(Abb. 1)
-
Trimmpoti, ca. 10K (Abb. 1)
-
5 Taster, geeignet zur Montage auf Lochrasterplatine (Abb. 2)
-
Diskette mit Software (ohne Bild)
Abbildung 1: Anschlußmaterial |
Abbildung 2: Taster |
PC-Komponenten
Netzteil
Am einfachsten ist sicher die Verwendung eines echten PC-Netzteils. Es
gibt Modelle mit geringeren Leistungen (z. B. 65 W) und Baugrößen,
die für unseren Zweck aber ausreichen sollten. Wenn der Prozessor
kein extremer Stromfresser ist, läßt sich durchaus eine Leistungsaufnahme
von insgesamt unter 20 Watt erreichen. Die trapezförmigen Stromversorgungsstecker
eines PC-Netzteils (für Festplatten und andere Laufwerke) führen
die Spannungen +5V (rot) und +12V(gelb) sowie zwei Masseleitungen (=Gnd,
schwarz). Dem Mainboard werden zusätzlich die negativen Spannungen
-5V (oft weißes Kabel) und -12V (oft blaues Kabel) bereitgestellt.
Soll kein PC-Netzteil eingesetzt werden, kann auf Kosten der seriellen
Schnittstellen auf die -12V-Spannung verzichtet werden. Für das LCD-Modul
ist allerdings je nach Typ eventuell eine negative Spannung (-5V genügen)
für den Kontrast erforderlich.
Mainboard
Wenn der PC-Lautsprecher angeschlossen ist, quittiert die Steuersoftware
das Drücken einer Taste der Eingabeeinheit mit einem kurzen Piepton.
Der Ton wird immer während einer Ausgabe auf dem LCD generiert, damit
keine zusätzlichen Wartezeiten entstehen.
Um thermischen Problemen vorzubeugen, sollte der Prozessor nicht
unnötig hoch getaktet werden. Wenn noch Reserve in der Rechenleistung
vorhanden ist (etwa ab Pentium 100), kann es sinnvoll sein, den Takt und
vielleicht sogar die Core-Spannung herabzusetzen. Ich bitte um Verständnis,
daß derartige Experimente auf eigene Gefahr zu erfolgen haben.
Bootlaufwerk
Beim Einschalten des Players muß selbstverständlich zunächst
das Betriebssystem geladen werden. Es gibt sehr unterschiedliche bootfähige
Speichermedien, die meistens mit IDE-Interface angeboten werden. Die folgende
Tabelle soll Unentschlossenen eine Entscheidungshilfe sein:
Speichermedium |
Vorteile |
Nachteile |
Diskette |
billig, einfache Wartung der Software, kein Laufgeräusch im Ruhezustand. |
langsam, groß, geringe Kapazität |
2,5"-Festplatte |
Notebook-Festplatten kommen mit 5V aus und nehmen häufiges Ein-/Ausschalten
nicht übel. |
Adapter für Pfostenstecker im 2 mm-Raster erforderlich |
3,5"-Festplatte |
hohe Kapazität |
hoher Stromverbrauch, braucht 5 V und 12 V |
Solid-State-Disk |
lautlos, sehr klein |
Sehr teuer, geringe Kapazität |
CDROM |
kein zusätzliches Bootlaufwerk neben dem CDROM-Laufwerk erforderlich. |
Eine spezielle bootfähige CD muß beim Start eingelegt sein,
das BIOS muß von CD booten können. |
Tabelle 1: Speichermedien im Vergleich
Schnittstellen
Zum Anschluß des LCD-Moduls und der Tasteneinheit wird eine parallele
Schnittstelle benötigt. Meistens ist diese bereits auf dem Mainboard
vorhanden, ansonsten kann eine alte ISA-I/O-Karte verwendet werden, weil
keine besonderen Anforderungen an die Schnittstelle gestellt werden. Auch
3,3 V-Logikpegel sind für das LCD-Modul kein Problem.
Eine serielle Schnittstelle ist nicht erforderlich, kann aber für
den Datentransfer (Softwareupdates oder Musikdateien) nützlich sein.
Soundkarte
Das wichtigste Kriterium, das die Soundkarte erfüllen sollte, ist
die Möglichkeit, sie bei der üblichen Samplingfrequenz von 44,1
kHz im 16-Bit-Stereo-Modus zu betreiben. Soundblaster 16-kompatible
Karten erfüllen das Kriterium, während dies bei Soundblaster-Pro-kompatiblen
Karten nicht der Fall ist! Wenn nun Ihre Soundkarte keine SB16-Kompatibilität
bietet, können Sie versuchen, sie als Windows Sound System
zu konfigurieren (entsprechende Tools sollten der Karte beigelegen haben).
Das bloße Funktionieren des 16-Bit-Stereo-Modus bei 44,1-kHz
garantiert noch keinen perfekten Klang. Besonders billige
ISA-Soundkarten oder Onboard-Soundchips weisen oft einen miserablen
Frequenzgang, hohes Grundrauschen und starke Verzerrungen auf. Manche
Modelle arbeiten intern mit einer festen DA-Wandelrate (z.B. 48 kHz bei
SB-Live) und setzen das Signal zunächst auf diese Rate um, wobei
unter Umständen starke Aliasing-Komponenten hörbar werden.
Eine in das Mainboard gesteckte Soundkarte findet nur in einem ausreichend
hohen Gehäuse Platz. Um die Bauhöhe zu begrenzen, ist ein abgewinkelter
Busadapter sehr praktisch, wie er (zumindest für ISA) oft in alten
"Slimline"-Desktop-PCs zu finden sind.
CDROM-Laufwerk
An das CDROM-Laufwerk werden keine besonderen Anforderungen gestellt.
Da die Datenrate eines MPEG-Layer-3-Bitstreams nur etwa 1/10 der Datenrate
einer Audio-CD (= single-speed) beträgt, sollte jedes Laufwerk geeignet
sein. Die niedrige Drehzahl älterer Laufwerke bedingt zudem meist
ein geringeres Laufgeräusch. Für die Anzeige von ID3-Tags ist
allerdings eine schnelle Zugriffszeit wünschenswert. Manche Treiber
neuerer Laufwerke bieten übrigens eine Option zur Begrenzung der Drehzahl.
Zur Wiedergabe normaler Audio-CDs muß das dafür vorgesehene
Verbindungskabel (eventuell ersetzt man es noch durch ein besser abgeschirmtes)
zur Soundkarte installiert werden. Vergessen Sie bei IDE-Laufwerken nicht,
die Master/Slave-Jumper entsprechend Ihrer Konfiguration zu setzen!
LCD-Modul
Die Flüssigkristallanzeige verfügt über einen TTL-kompatiblen
8 Bit breiten Bus, so daß der Anschluß an einer parallelen
Schnittstelle des PCs problemlos möglich ist. Die Anzeige stellt
2 Zeilen à 16 (bzw. 20) Zeichen aus je 5x8 Pixeln dar. Der Zeichensatz
des LCD-Controllers (Hitachi HD44780) umfaßt ASCII- und Sonderzeichen,
japanische Katakana und 8 benutzerdefinierbare Zeichen. Die vorgegebenen
Zeichen
nutzen übrigens nur 5x7 Pixel, weshalb das Tool LCDECHO eine Option
für echte Unterlängen bietet (Schalter /U und /M).
Das Modul besitzt eine 14-polige Schnittstelle, an die über das
14-polige Flachbandkabel der Sub-D-Stecker gemäß Tabelle 2 angeschlossen
werden muß. Manche Leitungen des Flachbandkabels (2, 3, 5) könnten
theoretisch eingespart werden. Praktischer ist es aber sicher, die Reihenfolge
der 14 Anschlüsse des LCDs beizubehalten.
Abbildung 3: LCD-Modul 2x16 Zeichen ohne Hintergrundbeleuchtung
|
Abbildung 4: LCD-Modul 2x16 Zeichen mit Hintergrundbeleuchtung
|
Die Versorgungsspannung für das LCD selbst (nicht für
die Beleuchtung) kann vom Druckerport an Pin 14 (wird von LCDECHO eingeschaltet)
entnommen werden, was bei Modulen ohne Beleuchtung die extern zugeführte
5V-Spannung erübrigt. Allerdings arbeiten manche Druckerports mit
3,3V-Pegeln oder können den Stromverbrauch (ca. 1...2 mA) nicht decken.
Im Zweifelsfall verbindet man Pin 2 des LCD-Moduls besser mit der 5V-Spannung
des Netzteils.
Abbildung 5: Vorwiderstand für die
Hintergrundbeleuchtung (älterer Modultyp)
|
Die Hintergrundbeleuchtung
benötigt etwa 4 Volt und 200 mA. Die Anschlüsse für die
Spannungsversorgung befinden sich an der rechten Schmalseite,
wobei die Polarität mit "A" (Anode=Pluspol) und "C"
(Kathode=Minuspol) gekennzeichnet ist. Wenn die Beleuchtung an einer
Spannung von 5 Volt betrieben werden soll, muß der mitgelieferte Vorwiderstand (siehe
Stückliste) eingesetzt werden. Vorzugsweise verbindet man den Anschluß "C"
direkt mit Pin 1 (Ground), während "A" über
den Widerstand zur 5V-Spannung geführt wird. Wegen der hohen Stromaufnahme der Beleuchtung kann der Parallelport
nicht
zur Versorgung herangezogen werden!
|
Abbildung 6: fertig konfektioniertes Modul
|
Das Flachbandkabel wurde hier auf der Rückseite des LCD-Moduls
(etwas anderer Typ) angelötet, um die Montage in die Frontblende des
Gehäuses nicht zu behindern. An drei losen Kabelenden werden später
5V, Gnd und -5V angeschlossen. Die Gnd-Leitung kann wahlweise direkt zum
Netzteil (meist schwarzes Kabel) oder zum Parallelport (Pin 18...25) geführt
werden, da das Massepotential immer das selbe ist.
Weil man dem Modul nicht ohne Vorwissen ansieht, in welcher Orientierung
der Text in der Anzeige erscheint, sei noch folgender Hinweis gegeben:
Der Anzeigentext steht dann richtig herum, wenn beim Blick auf die Rückseite
die Platinenaufdrucke ebenfalls normal lesbar sind. |
Der Kontrast des Displays wird durch die Höhe der Spannung an Pin
3 bestimmt (je negativer, desto stärker). Der optimale Wert liegt
beim 2x16-Zeichen-Modul bei etwa -1 Volt, das 2x20-Zeichen-Modul
benötigt dagegen eine Kontrastspannung von ca. -2,5Volt.
Wir erhalten
eine variable Spannung zwischen -5V und 5V, wenn das Trimmpotentiometer
wie in Abb. 7 als Spannungsteiler geschaltet wird (mittlerer Anschluß
an Pin 3 des LCD-Moduls), so daß sich hiermit für alle LCD-Typen
die passende Einstellung finden läßt. Der zusätzliche Vorwiderstand
dient zur Strombegrenzung, damit keine Einstellung des Trimmers dem LCD-Modul
Schaden zufügen kann. Um die passende Einstellung des Trimmpotis zu
finden, geht man am besten etwa von der Mittelstellung aus.
Statt der -5V-Spannung können ersatzweise auch -12V angelegt werden,
jedoch sollte dann der Schleifer des Trimmpotis mit besonderer Vorsicht
bei der Mittelstellung beginnend verdreht werden.
Abbildung 7: Gewinnung der Kontrastspannung
|
|
LCD-Modul
Pin
|
Parallelport
Pin
|
Funktion |
1
|
18 [...25]
|
Gnd (0V). Pin 18 bis Pin 25 sind normalerweise kurzgeschlossen. Beim
Anlöten des Flachbandkabels erweist sich Pin 18 als recht praktikabel. |
2
|
[14]
|
+5 V Betriebsspannung für das LCD. Wenn keine andere Spannungsquelle
verfügbar ist, kann der Parallelport zur Stromversorgung herangezogen
werden (nicht für die Beleuchtung!) |
3
|
-
|
Kontrast. Die Sättigung der Pixel steigt mit fallendem Potential
an diesem Anschluß. Die meisten LCDs benötigen hier eine negative
Spannung zwischen 0V (Zeichen nicht oder nur schwach sichtbar) und -5V
(alle Pixel schwarz).
Andere LCD-Module kommen mit einer positiven Spannung zwischen 0V (starke
Sättigung) und +5V (schwache oder keine Anzeige) aus. |
4
|
16
|
Register Select |
5
|
18 [...25]
|
Read/Write. Wird auf Masse gelegt, da LCDECHO nur Schreibzugriffe
vornimmt. |
6
|
17
|
Enable. Impuls=Datenübernahme |
7...14
|
2...9
|
Datenleitungen (8 Bit parallel, Pin 7 = LSB) |
[15]
|
-
|
LED-Beleuchtung Anode (ca. +4V) |
[16]
|
-
|
LED-Beleuchtung Kathode (0V) |
Tabelle 2: Pinbelegung des LCD-Moduls
Vor dem endgültigen Einbau des Moduls sollte natürlich eine
Funktionsprüfung durchgeführt werden. Mit dem Hilfsprogramm LCDECHO.COM
ist dies leicht zu bewerkstelligen:
-
LCD-Modul an Parallelport anschließen
-
Betriebsspannung (5V) und Kontrastspannung anschließen
-
LCD initialisieren: LCDECHO /W5000 /I
-
Probetext ausgeben: LCDECHO /W5000 /Adr0 Hello, World!
Durch einen Aufruf von LCDECHO ohne Parameter erhält man eine Auflistung
der zulässigen Optionen. In obigem Beispiel spezifiziert /W5000
eine
Verzögerungszeit. Bei langsameren Rechnern kann dieser Wert vermindert
werden, um die Ausgabegeschwindigkeit zu steigern. Die Standardeinstellung
(falls dieser Parameter nicht angegeben wird) von 1000 stellt etwa das
Optimum für einen 6x86PR200 dar.
Tasteneinheit
Die Eingabeeinheit besteht aus fünf Tasten, die gemäß
Abbildung 8 an die Statusleitungen des PC-Parallelports angeschlossen werden.
Es bestehen keine Überschneidungen gegenüber der Anschlußbelegung
des LCD-Moduls, so daß der selbe Parallelport verwendet werden
kann. Das Bild zeigt eine Draufsicht auf die parallele Schnittstelle in
der gebräuchlichen Ausführung als 25-polige Sub-D-Buchse (female).
Bei Mainboards mit Pfostenstecker-Anschluß ist es am einfachsten,
das dazugehörige Adapterkabel mit Sub-D-Buchse in einer Slotblende
zu verwenden. Für die Verbindung vom Sub-D-Stecker zur Tasteneinheit
ist das 7-polige Flachbandkabel vorgesehen, wobei eine Ader in Reserve
vorhanden ist und für eigene Erweiterungen genutzt werden kann.
Die Pullup-Widerstände, die etwa in der angegebenen Größenordnung
von 10 kOhm liegen sollten, halten die Ruhepegel auf (knapp) 5 Volt. Bei
vielen Parallelports liegen die Potentiale der freien Statusleitungen sowieso
auf High-Pegeln, so daß die Pullup-Widerstände eventuell
entbehrlich sind.
Abbildung 8: Anschluß der fünf Eingabetasten am Parallelport
Während der Betätigung eines Tasters liegt die zugehörige
Eingabeleitung der Schnittstelle an Gnd (0 Volt) und das entsprechende
Bit im Statusregister erscheint invertiert.
Die 5V-Spannung kann bei Verwendung der derzeitigen Software an Pin
14 abgegriffen werden (GETPORT und LCDECHO schalten diese Steuerleitung
auf +5V), günstiger - weil softwareunabhängig - ist es aber,
die 5V-Spannung von außen zuzuführen, z.B. direkt vom
Netzteil. Je nach "Montageort" der Widerstände (Sub-D-Buchse oder
direkt an den Tasten) und Abgriff der Spannung kann hier eventuell die
7. Leitung des Flachbandkabels von Nutzen sein.
Damit die untere Displayzeile später die Tastenbelegung korrekt
anzeigt, sollten die mit den Statusleitungen 10 bis 13 verbundenen Taster
wie skizziert nebeneinander und nach Möglichkeit unterhalb des
Displays
angeordnet werden.
Zur Funktionsprüfung eignet sich das Programm GETPORT, das den
Zustand der 5 Statusleitungen der parallelen Schnittstelle als Bitmuster
interpretiert (1=Taste gedrückt) und als eine Hexadezimalzahl
zwischen 0 und 1F anzeigt. Die Menü-Taste besitzt die höchste
Wertigkeit (10 hex), den übrigen vier Tasten sind von links nach
rechts die Werte 8, 4, 2 und 1 zugeordnet. Diese Reihenfolge kann mit
der Option /M umgekehrt
werden, um Kompatibilität zu einer alten Version des Anschlußplans
zu erreichen.
Installation der Software
Vorbereitungen
Zunächst muß auf dem Bootlaufwerk MS-DOS (oder eines der kompatiblen
Konkurrenzprodukte) installiert werden. Eine Vollinstallation ist nicht
notwendig, es genügen folgende Bestandteile:
-
Die Systemdateien, die vom Befehl FORMAT /S bzw. SYS angelegt
werden (bloßes Kopieren reicht nicht, weil dann kein passender Bootsektor
angelegt wird).
-
Speichermanager (HIMEM.SYS und EMM386.EXE)
-
Ramdisk-Treiber (z.B. RAMDRIVE.SYS)
-
CDROM-Extensions (z.B. MSCDEX.EXE). Ältere DOS-Versionen (auch MS-DOS
5.00) beinhalten noch keine CDROM-Extensions, Windows-Nutzer (auch 3.11)
müßten aber auf jeden Fall auf ihrer Festplatte fündig
werden. Das Programm SHSUCDX.EXE im Verzeichnis \INIT der Diskette stellt
eine Alternative zu MSCDEX.EXE dar, die zwei Vorteile besitzt: Directories
mit langen Namen (nur ISO 9660 Level 2) werden als solche erkannt und Mehrdeutigkeiten
unter den DOS-Dateinamen (Übereinstimmungen der ersten 8 Zeichen)
werden vermieden.
-
Texteditor (z.B. EDIT.COM zusammen mit QBASIC.EXE)
-
Eventuell ein Platten- bzw. CDROM-Caching-Programm (z.B. SMARTDRV.EXE)
-
Für Wartungsarbeiten mag es hilfreich sein, weitere Dienstprogramme
(nationalen Tastaturtreiber, format, chkdsk, mem, debug etc.) zu kopieren.
Die für den Player benötigten Betriebsprogramme müssen dann
auf das Bootlaufwerk kopiert und konfiguriert werden. Es empfiehlt sich,
diese Arbeiten bereits auf der Zielhardware mit angeschlossener Tastatur
und Monitor durchzuführen, um eventuelle Fehler leichter erkennen
und beheben zu können.
Kopieren Sie folgende Dateien von der mitgelieferten Diskette auf das
Bootlaufwerk des Players, wobei die Verzeichnisstruktur erhalten bleiben
muß:
\CONFIG.SYS
\AUTOEXEC.BAT
\INIT\*.*
\CONTROL\*.*
\DECODER\*.*
Die Programme Mpxplay und Damp im Directory DECODER liegen als
ZIP-Dateien vor und müssen entpackt werden (Entpacker unter
UTILITY). Die Verzeichnisse \DOC, \SOURCE und \UTILITY
werden für den Betrieb des Players nicht benötigt.
Konfiguration
An einigen der kopierten Dateien müssen Anpassungen vorgenommen werden:
CONFIG.SYS
Fügen Sie die Gerätetreiber ein, die zum Betrieb Ihrer speziellen
Hardware erforderlich ist. Im Normalfall betrifft dies nur das CDROM-Laufwerk.
Beim Editieren von CONFIG.SYS ist besondere Sorgfalt angebracht, da
bei einem Fehler unter Umständen nicht mehr gebootet werden kann!
AUTOEXEC.BAT
Angepaßt werden muß vor allem der Teil zur Initialisierung
der Soundkarte. Außerdem werden hier einige globale Umgebungsvariablen
initialisiert, die unter anderem Laufwerke und Pfade bezeichnen. Der Parameter
/W in der Zuweisung der Variable LCD muß an die Geschwindigkeit
Ihres Rechners angepaßt werden. Weitere Erläuterungen befinden
sich in in der vorgegebenen AUTOEXEC.BAT.
\CONTROL\PLAY0.BAT
Diese Datei beherbergt die Kommandozeile für den MPEG-Dekoder. Sie ist
vorbelegt mit folgendem Aufruf des Software-Dekoders MPXPLAY:
%WorkPath%MPXPLAY -f0
Der Parameter
-f0
schaltet die Bildschirmausgabe ab, was auch
die CPU-Last deutlich verringert. Wenn Sie spezielle Optionen von MPXPLAY
nutzen wollen, können diese an obige Startzeile angehängt werden.
Viele Einstellungen lassen sich auch durch die Anpassung von MPXPLAY.INI
bewerkstelligen. Weitere Informationen entnehme man bitte der Dokumentation
zu MPXPLAY.
Es ist wichtig, daß die Datei PLAY0.BAT mit einem Leerzeichen
ohne Zeilenende abgeschlossen wird, weil im späteren Betrieb an
eine Kopie dieser Datei der Name des zu dekodierenden Bitstreams angefügt
und somit MPXPLAY als Parameter übergeben wird. Manche Editoren (z.B.
EDIT von MS-DOS 5.00) fügen eigenmächtig eine CR/LF-Sequenz an!
Notfalls müssen die unerwünschten Bytes (0Dh und 0Ah) mit einem
Hex-Editor (oder auch mit DEBUG) entfernt werden.
\CONTROL\PLAY1.BAT
Bei aktivierter "Grabscreen"-Option wird anstelle von PLAY0.BAT die Zeile
PLAY1.BAT verwendet. Sie unterscheidet sich nur durch den Parameter
-fl, der eine einzeilige Bildschirmausgabe aktiviert. Mit Hilfe der
TSR-Skript-Funktion von LCDECHO kann daraus die laufende Spielzeit im LCD
abgebildet werden.
Verwendung anderer Dekoder
Neben MPXPLAY (http://www.geocities.com/mpxplay/)
existieren noch ein paar andere MP3-Dekoderprogramme für MS-DOS, z.B.
DosAmp, XTC-Play, Sound of Silence oder Cubic. Diese sind aber langsamer
und bieten meist weniger Funktionalität. Besonders interessant ist
allerdings das auf der mitgelieferten Diskette ebenfalls enthaltene Programm DAMP, weil es selbst
das LCD-Modul ansteuern kann und während der Wiedergabe ID3-Tags und
die aktuelle Laufzeit anzeigt (http://www.damp-mp3.co.uk/).
Die Schnittstelle zur Einbindung eines Dekoders stellen die
Stapelprogramme PLAY0.BAT bzw. PLAY1.BAT dar. Sie sollen - wie oben
beschrieben - eine Kommandozeile des gewünschten Programms
enthalten, wenn möglich ohne bzw. mit Bildschirmausgabe. Für
eine korrekte Steuerung des Dekoders müssen in MCP.BAT die
Parameter von KEYTSR an seine Tastenbelegung angepaßt werden.
Wenn zusätzlich ein Teil der Bildschirmausgabe zum LCD umgeleitet
werden soll, muß außerdem SCRIPT.LCD bearbeitet werden.
Spezielle Hinweise zum Einsatz von DAMP finden sich in der Datei
README.TXT im Hauptverzeichnis der Diskette.
Bedienung der Software
Startvorgang
Am Ende des Bootvorgangs wird aus AUTOEXEC.BAT das "Master Control Program"
MCP.BAT gestartet, welches von nun an die Kontrolle übernimmt und
nicht
mehr beendet wird. MCP.BAT bedient sich diverser Utilities zur Abfrage
der Tasten, Ansteuerung des Displays, Steuerung des CDROM-Laufwerk etc.
Vor der Durchführung individueller Adaptionen empfiehlt es sich, die
Hilfetexte dieser Programme anzusehen (meist mit dem Parameter /?).
Die erste Aufgabe nach dem Start von MCP besteht darin, festzustellen,
ob sich eine CD im Laufwerk befindet, und ob es sich dabei um eine Audio-CD
oder eine Daten-CD handelt. Abhängig vom Ergebnis dieser "Autodetect"-Prozedur
sieht sich der Benutzer mit einer der drei folgenden Ausgangssituationen
konfrontiert:
Ergebnis der Autodetect-Prozedur |
auszuführender Programmteil |
keine CD im Laufwerk |
Hauptmenü |
Audio-CD im Laufwerk |
Audio-CD-Unterprogramm |
Daten-CD im Laufwerk |
Directory-Browser |
Menüstruktur
Die Menüstruktur ist durch bedingte Sprünge in MCP.BAT
realisiert und kann leicht an die eigenen Bedürfnisse angepaßt
werden. Im folgenden stellen die grün hinterlegten Felder den Inhalt
des LCDs dar. Die Auswahl eines der vier möglichen Menüpunkte
erfolgt durch das Drücken der entsprechenden (vorzugsweise darunterliegenden)
Taste.
Hauptmenü: |
Das Hauptmenü erscheint nach dem
Start, falls keine CD eingelegt ist oder nach Betätigung der "Menü"-Taste.
OPEN: Öffnet die CD-Schublade. Die Eject-Taste des Laufwerks
sollte nicht verwendet werden, da dies unter Umständen zu einer Fehlermeldung
des Betriebssystems führt, die nicht quittiert werden kann.
DRIVE: siehe unten
OPT: siehe unten
CLOCK: Anzeige einer Digitaluhr mit 7-Segment-Ziffern |
DRIVE
CLOCK
OPEN OPT _ |
|
|
Durch nochmaliges Drücken der Menü-Taste
im Hauptmenü gelangt man in dieses "Tool"-Menü.
CTTY: Über eine serielle Schnittstelle kann eine DOS-Shell
mit einem Terminal(-Programm) bedient werden.
LINK: Dieser Menüpunkt ist für den Aufruf eines Datentransferprogramms
vorgesehen. Standardmäßig ist hier der Start von LapLink (nicht
enthalten) eingetragen.
CALM: Schaltet (die meisten) IDE-Festplatten ab
BOOT: Löst einen Warmstart aus |
LINK BOOT
CTTY CALM _
|
|
Optionsmenü (OPT): |
"Continous Play" startet beim Ende der Wiedergabe
automatisch den nächsten Titel (im Directory). Im "Shuffle-Play"-Modus
folgt wieder eine Zufallsentscheidung, wobei Wiederholungen ausgeschlossen
werden. |
Continous Play:
OFF ON* Skip
|
|
Auto Find MP3s:
OFF ON* Skip
|
Ist diese Option aktiv, beginnt die Navigation beim Start
oder nach einem CD-Wechsel im ersten Directory, das MP3-Dateien
beinhaltet. |
Auto Disk-Off:
OFF* ON Skip
|
Auf Wunsch schaltet sich die Festplatte nach dem Booten ab. |
Show MP3-tags:
OFF ON* Skip
|
Falls vorhanden, können Titel und Interpret des MP3-Tags
als Laufschrift angezeigt werden. |
Grab Screen: _
OFF* ON Skip
|
Bei installierter Grafikkarte (eigentlich genügt
RAM im Bereich des Textbildspeichers) und ausreichender Rechenleistung
ermöglicht diese Option die Anzeige der Spielzeit während der
MP3-Dekodierung. |
|
ISO 9660-Level2:
OFF ON* Skip
|
Falls nicht bereits der MP3-Tag gefunden wurde, erscheint bei CD-ROMs
im Format ISO 9660, Level 2 der lange Dateiname (bis 32 Zeichen, nur Großbuchstaben,
Unterstrich und Ziffern) als Laufschrift. |
|
Saving Options
|
Die Konfiguration wird auf Festplatte für den nächsten
Start gesichert. Dies ist der einzige Schreibvorgang, so daß der
Player ansonsten jederzeit abgeschaltet werden darf. |
Laufwerksauswahl
(DRIVE): |
Im Untermenü DRIVE wird zwischen CDROM und Festplatte oder
anderen Laufwerken umgeschaltet. Je nach Ausstattung des Systems muß
der Bereich der wählbaren Laufwerksbuchstaben gegebenenfalls erweitert
werden. Dazu bearbeitet man in der Datei MCP.BAT der Abschnitt hinter dem
Label ":Drive". |
CD Other Drives
ROM << >> C: |
|
Auswahl und Wiedergabe von MP3-Dateien
Nach dem Einlegen einer Daten-CD-ROM oder nach der Laufwerksauswahl wird
der Directory-Browser aufgerufen. Das Laufwerk wird zunächst
nach MP3-Dateien durchsucht und dann die erste gefundene Datei angezeigt.
|
Die obere Zeile der Anzeige
informiert über die laufende Nummer im aktuellen Directory,
den Dateinamen und die Dateilänge in Kilobyte. Mit den
"Pfeil"-Tasten wird im Directory vor- bzw. zurückgeblättert,
wobei auf die letzte MP3-Datei wieder die erste folgt. Beim Zurückblättern
von der ersten Datei aus erscheinen dagegen Verzeichniseinträge, insbesondere
"..". Das Blättern im Directory wird beschleunigt, wenn eine Pfeiltaste
längere Zeit gedrückt bleibt; das gleichzeitige Drücken
beider Pfeiltasten springt in 10er-Schritten vorwärts.
PLAY startet entweder die Wiedergabe des gewählten Titels
oder wechselt in das angezeigte Directory.
SHUF startet die Wiedergabe einer zufällig ausgewählten
MP3-Datei im aktuellen Directory einschließlich aller Unterverzeichnisse. |
01 CAMBODIA 2941
SHUF <- -> PLAY
|
|
01 CAMBODIA 2941
PAUSE << >> STOP
|
Das speicherresidente Programm KEYTSR
sorgt dafür, daß während der Dekodierung die Tastatur-Scancodes
für den schnellen Vor- und Rücklauf erzeugt werden können.
Mit dem Drücken der STOP-Taste wird der Dekoder beendet. |
|
Wiedergabe herkömmlicher Audio-CDs
Der Wiedergabemodus für gewöhnliche Audio-CDs wird aktiviert,
wenn während des Autodetect-Vorgangs eine Audio-CD eingelegt war.
Die Autodetect-Prozedur wird folgendermaßen ausgelöst:
-
automatisch beim Start
-
nach dem Wechsel der CD (Menüpunkt OPEN im Hauptmenü)
-
nach dem Umschalten auf CDROM in der Laufwerksauswahl (Menüpunkt DRIVE
im Hauptmenü)
Audio-Track 001
SHUF <- -> PLAY |
Wurde die Audio-CD als solche
erkannt, kann man den gewünschten Titel anwählen oder eine Zufallsentscheidung
fällen lassen (SHUF). Wird gleich zu Beginn die "Pfeil-Links"-Taste
betätigt, erreicht man den letzten Titel der CD, die "Pfeil-Rechts"-Taste
springt wieder zurück (Wrapping). |
|
Track 01 00:03
PAUSE << >> STOP
|
Während der Wiedergabe (PLAY bzw.
SHUF) wird die Laufzeit des aktuellen Titels im Display eingeblendet. Die
Tasten für den schnellen Vor- und Rücklauf springen um 15 Sekunden
weiter bzw. zurück. |
|
Viel Spaß beim Basteln wünscht
Entwicklung und Vertrieb von Hard- und Software
Klaus Peichl
Dornbergstr. 10
91058 Erlangen-Tennenlohe
Telefon (0 91 31) 60 40 63.
E-Mail: pei@freenet.de
WWW: http://people.freenet.de/peichl
Die jeweils aktuellste Fassung des Textes befindet sich im HTML-Format
im Directory "DOC" der beiliegenden Diskette. Hinweise auf Fehler nehme
ich dankend entgegen. Beachten Sie bitte auch die Textdatei README.TXT
im Hauptverzeichnis der Diskette.
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© 1998...2003 by Klaus Peichl